Kunsttherapie...
hat mich so sehr fasziniert, da sie eine Therapieform ist, die die Möglichkeit eröffnet durch gestalterische Mittel, entliehen aus der bildnerischen Kunst, Unbewußtes, noch nicht Fassbares, etwas, wofür man keine Worte findet, in seiner eigenen Ausdrucksweise und seinem eigenen Tempo erkennen, sehen und begreifen zu können. Emotionen, psychische und physische Regungen und unbeantwortete Ahnungen und Gedanken können den Weg an die Oberfläche, die Bildfläche, finden und auf ganz individuelle Weise betrachtet werden.
Das Zutage-bringen von zuvor nicht Formulierbarem beeindruckt immer wieder aufs Neue.
In der Kunsttherapie wird dieser Schaffensprozess behutsam begleitet. Es werden Umgangsweisen und Lösungsmöglichkeiten symbolisch übertragbar auf die jeweiligen Lebenssituationen sichtbar gemacht.
Für mich ist das Einbeziehen aller körperlichen Sensationen unabdingbar und folgt der Auffassung, dass unser Körper vielerlei Informationen und Erfahrungen in sich trägt, derer wir uns, einmal bewußt und sichtbar gemacht, bedienen können. In der Kunsttherapie wird dieses Körperwissen angeregt und erinnert.
In der Fortbildung bei M.Appleton konnte ich meine kunsttherapeutischen Methoden (z.B. die Arbeit mit dem Material Ton) um das Wissen ergänzen, dass früheste (prä- und perinatale) körperliche, oft vergessene Erfahrungen neu formuliert oder versöhnlich erinnert werden können. Das Material (Ton oder verschiedenste Malmaterialen) bietet hier die Möglichkeit einer tiefen Einsichtnahme zusätzlich zu der Körpererfahrung und Körpererinnerung.